Viele Unternehmen, die sich vom wachsenden E-Commerce-Kuchen ein Stück abschneiden wollen, stehen unversehens vor der Aufgabe, ihre Produkte international versenden zu müssen. Oft geht es dabei schnell auch um große Stückzahlen. Um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen, sind im Paketversand eine Reihe von Problemen zu lösen:
- Verschiedenste neue Carrier und Dienstleister müssen ausgewählt und eingebunden werden.
- Versanddaten sind in kürzester Zeit aus heterogenen Quellen zu beschaffen und aufzubereiten.
- Der Schriftverkehr im grenzüberschreitenden Handel ist zu managen – bei zunehmenden regulatorischen Anforderungen an Belegwesen und Datenaustausch.
- Die Überwachung sämtlicher Prozessereignisse im weltweiten Paketversand muss organisiert werden – bei gleichzeitiger Beschleunigung der Kommunikation mit dem Endkunden über den aktuellen Versandstatus.
Während der Online-Handel eine Vielzahl neuer Absatzchancen eröffnet, sehen sich Unternehmen dadurch neuen Anforderungen gegenüber, auf die sie bislang nicht vorbereitet waren.
Geschwindigkeit ist die neue Währung
Digitalkunden sind durch Internet-Riesen wie Amazon längst daran gewöhnt, Lieferungen am nächsten oder gar am selben Tag als normal vorauszusetzen. Und die Erwartungen der Kunden an Händler und Unternehmen nehmen ständig weiter zu. Eine von PwC 2018 unter 22.000 Online-Käufern durchgeführte Studie fand heraus, dass 72% der Amazon Prime Kunden den kostenfreien Versand als größten Vorteil von Prime ansehen (Global Consumer Insights Survey 2018, PwC), gefolgt von der kostenfreien 2-Stunden-Zustellung.
Grenzüberschreitender Versand setzt ein komplexes Ökosystem voraus
Während die Welt gefühlt immer kleiner wird, gestaltet sich der grenzüberschreitende Warenverkehr immer schwieriger: ein Wust aus lokalen Carriern, internationalem Schriftverkehr, Regularien und Zöllen schafft viele Hürden. Ist eine Lieferung besonders wertvoll oder enthält sie Gefahrgut, gestalten sich die Prozesse noch schwieriger. Nimmt man dann noch die hohen Erwartungen der Konsumenten dazu, für die die Zustellung am nächsten oder am selben Tag zur Selbstverständlichkeit geworden ist, so zeigt sich der Druck noch deutlicher, unter dem Unternehmen stehen. Sie müssen nicht nur für einen reibungslosen und schnellen Versand über Länder- oder Kontinentgrenzen hinweg sorgen, sondern auch Verzögerungen bei der Zollabfertigung verhindern.
Kundenerwartungen als Treiber
Die Erwartungen der Kunden sind hoch und nehmen weiter zu. Ihre Ansprüche werden durch viele sehr positive Erfahrungen, die sie bei Amazon & Co. bei der Produktauswahl und einem reibungslosen Versand machen, täglich neu definiert. Und so ist es eine logische Folge, dass nach einer aktuellen Studie von project44 85% der befragten Marketer sagen, dass der Versand für ihre Marke und das Kundenerlebnis von mittlerer bis sehr großer Bedeutung ist.
Ob es das Abendessen ist, das von Fahrradkurieren bis an den Essenstisch geliefert wird, oder der komplette Einkauf, den die Supermarktkette zum vereinbarten Zeitpunkt pünktlich nach Hause bringt – Unternehmen und Marken arbeiten heutzutage intensiv daran, ihre Versanddienstleistungen um eine Zustellung bis an die Haustür zu erweitern.
Für Onlinehändler wird daher das Kundenerlebnis im Post-Checkout zu einem wichtigen Faktor, um Kunden langfristig zu binden und zu wiederholten Bestellungen zu animieren.
Komplexität durch Omnichannel
Omnichannel ist ein Weg, näher an den Kunden zu rücken und dessen erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Das Fulfillment von Omnichannel-Bestellungen macht die Versandprozesse allerdings deutlich komplexer. Unternehmen und Händler müssen Warenbestände vom Distributionszentrum ins Ladengeschäft umlagern, von einem Geschäft zum anderen, vom Geschäft zum Endkunden, vom Distributionszentrum zum Kunden usw. – und zudem alles gleichzeitig abwickeln.
Während Omnichannel den Absatz erhöht, den Kundenservice und die Vermarktungsmöglichkeiten verbessert und weitere Nutzeneffekte bringt, wenn er richtig umgesetzt wird, gibt es auch vielfältige Schwierigkeiten. Werden Ladengeschäfte zu Fulfillmentzentren erweitert, kann dies zu Problemen bei der Produktivität, beim Kundenservice und zu höherer Personalfluktuation führen. Zudem entsteht durch die Dezentralisierung der Versandprozesse und die Nutzung von Ladengeschäften als Läger ein erhöhter Aufwand bei der Bestellverwaltung, was zu höheren Kosten führen kann.
Datensilos behindern Entscheidungen
Logistikteams arbeiten oft unabhängig und isoliert vom übrigen Unternehmen. Optimale Entscheidungsprozesse können dadurch nicht stattfinden. Großunternehmen verfügen in der Regel bereits über eine ausgefeilte Datenstrategie und nutzen Business Intelligence für gezielte Entscheidungsfindung. Kleinere Unternehmen hingegen lassen sich oftmals durch Buzzwords wie „Big Data“ blenden und verkennen den Wert von „Right Data“. In diesen Fällen liegt es am Management, den Wert von Business Intelligence zu erkennen, Datensilos aufzulösen und alle wichtigen Schlüsse aus den vorliegenden Daten zu ziehen.
Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Herausforderungen ist es kaum verwunderlich, dass viele Unternehmen mit dem reibungslosen Versand im E-Commerce-Geschäft zu kämpfen haben. Und solange ein Großteil der Prozesse im Versand manuell erfolgt und mit einer Insellösung verwaltet wird, verharren Versanddaten im Silo und dem Management bleiben entscheidende Informationen verwehrt. Ohne eine integrierte Lösung und durchgängige Daten fehlen auf der strategischen Ebene die Grundlagen für Planung, Ausführung und Auswertung von Versandprozessen.
Zugleich kann es sich heutzutage kein Unternehmen mehr leisten, den E-Commerce-Markt und seine zunehmende Geschwindigkeit zu ignorieren und in der alten Langsamkeit zu verharren. Mit einem erwarteten E-Commerce-Umsatz von 621 Mrd. Euro wird der europäische Markt 2019 um etwa 13 % wachsen. Angetrieben wird diese Entwicklung maßgeblich vom Mobile Commerce, der in Deutschland inzwischen über 48 % der Käufe ausmacht.
Unternehmen müssen daher jetzt handeln, um vom Markt nicht überholt und abgehängt zu werden.
Wie es nicht funktioniert
Viele Unternehmen sind sich des akuten Drucks, unter den sie durch den E-Commerce im Hinblick auf ihre Versandprozesse geraten sind, bewusst. Allerdings reagieren sie in vielen Fällen taktisch statt strategisch auf die neuen Anforderungen. Nach dem Motto „das hat bislang immer funktioniert“, werden Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität beschlossen, die Zahl der Workstations für die Bearbeitung von Versandaufträgen erhöht und vorhandene Lösungen individuell erweitert. Diese Maßnahmen enden zwangsläufig im Misserfolg, denn die verwendeten Werkzeuge und Lösungen wurden bereits entwickelt, bevor die heutigen Anforderungen an das Fulfillment und die geänderten Arbeitsweisen im E-Commerce bekannt waren. Um in der modernen Logistik-Welt zu überleben und zu wachsen, bedarf es größerer und mutigerer Schritte.
Ein mutiger, neuer (und notwendiger) Weg
Speziell auf den Paketversand ausgerichtete Transport Management Systeme (TMS) liefern Unternehmen die Basis für eine erfolgreiche Transformation ihrer E-Commerce-Versandprozesse. Sie sorgen für eine Optimierung der Workflows von Logistikteams durch Integration und Flexibilität und schaffen die Grundlage für rasche Skalierung.
Das TMS erreicht das, indem es die Teams dabei unterstützt, Kosten, Aufwand und Zeit zu sparen. Und indem es mannigfaltige Probleme in den Fulfillmentprozessen, im Einkauf, der Finanzabteilung und im Kundenservice sichtbar macht und löst.
Stellen Sie sich das TMS als einen entscheidenden Wirbel im Rückgrat Ihrer Supply Chain vor. Es stellt die nahtlose Verbindung zu allen anderen beteiligten IT-Systemen und Tools her. Unternehmen können damit klein anfangen und schrittweise skalieren. Es erhöht die Geschwindigkeit der Supply Chain, indem es Versandoperationen und die benötigten Daten von Ende zu Ende vereinheitlicht. Dies erzeugt einen neuen Fokus im Fulfillment, im Einkauf und bei den Kundenservice-Teams.
Plötzlich haben Unternehmen dadurch neue Möglichkeiten und Chancen:
- In einem vereinheitlichten, zentralen System lassen sich sämtliche Carrier-Verträge verwalten, wird Compliance mit allen Anforderungen hergestellt und die langfristige Auswirkung von Carrier Rates kalkulierbar. Zugleich werden Auswahl und Zugriff auf Carrier weltweit erheblich vereinfacht und beschleunigt.
- Die Integration der Versandlogistiklösung mit anderen Komponenten der Supply Chain wie ERP, WMS und OMS vereinfacht sich erheblich. Es entsteht ein durchgängiges Ökosystem für den gesamten Lebenszyklus eines Versandes.
- Es entsteht eine Zentralisierung sämtlicher versandbezogenen Daten (Versandmengen, Kosten, Versandereignisse usw.). Auf dieser Grundlage erstellen automatisierte Datenanalysen aussagekräftige Reports, die die Sichtbarkeit von Kennzahlen optimieren und Entscheidungsprozesse drastisch verbessern – von der Budgetplanung bis hin zur Prüfung und dem Ausgleichen von Carrierrechnungen.
- Die Rate pünktlicher Zustellungen erhöht sich – bei gleichzeitiger proaktiver und verbesserter Kommunikation mit dem Endkunden.
- Die Retourenprozesse lassen sich umfassend automatisieren und damit rationalisieren.
TMS ist die Antwort
Ein TMS für den Paketversand beschleunigt und orchestriert den E-Commerce-Versand bei höherer Präzision und Zuverlässigkeit. Es stellt einen Überblick über das gesamte Versandökosystem in Echtzeit zur Verfügung.
Es gewährleistet ein optimales Versandmanagement, bei dem sämtliche Versandaktivitäten geplant, aufeinander abgestimmt, orchestriert und ausgewertet werden.
Vergegenwärtigt man sich die Vorhersagen von Gartner, wonach sich durch Zustellung am selben Tag die Logistikkosten um 50% erhöhen werden, so ist ein TMS heutzutage nicht mehr „nice-to-have“ sondern unverzichtbar. Unternehmen, die im E-Commerce-Geschäft erfolgreich bestehen und wachsen wollen, finden hier die passende Antwort auf die neuen Herausforderungen.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter: www.logistyx.com.