DSL ist auf Bedürfnisse von Großunternehmen optimiert
Das SOA Innovation Lab hat unter Federführung der Volkswagen Aktiengesellschaft eine domainspezifische Sprache (englisch domain-specific language, kurz DSL) für Service-Modellierung im SOA-Umfeld konzipiert und entwickelt, die auf die Bedürfnisse großer Industrieunternehmen optimiert ist. Darüber hinaus wurde der Prototyp eines auf der DSL basierenden Editors erarbeitet, der Anpassungen an unternehmensspezifische Anforderungen erlaubt. Zusammengenommen können diese Arbeiten die Grundlage des ersten Open Source Projekts des SOA Labs bilden.
IT-Abteilungen, die mit SOA arbeiten, müssen häufig sehr viele unterschiedliche Services managen. Diese sind bisher in der Regel nicht nach einheitlich modellierten Spezifikationen erstellt worden. Das erhöht den Entwicklungs- und Betreuungsaufwand für diese Programmkomponenten erheblich. Bei Veränderungen müssen sie jeweils einzeln „angefasst“ werden und da sie auch in unterschiedlichen Sprachen geschrieben sind, werden zum Teil auch unterschiedliche Skills benötigt. „Mit der von uns entwickelten domainspezifischen Sprache auf Basis des Eclipse Projektes Xtext haben wir ein Standardverfahren geschaffen, mit dem sich die Service-Spezifikationen innerhalb einer SOA einheitlich modellieren und erstellen lassen“, berichtet Workstreamleiter Yevheniy Eydelman, der als Enterprisearchitekt beim SOA-Lab-Mitglied Volkswagen arbeitet. Die Standardisierung ermöglicht eine Konsolidierung der Service-Landschaft, was wiederum Zeit, Abstimmungs-, Entwicklungs- und Betreuungsaufwand spart.
Die Mitglieder des Workstreams „DSL zur Servicemodellierung“ haben deshalb eine formale Sprachdefinition geschaffen, mit der Geschäftsobjekte und Services modelliert werden können. Dabei lassen sich sowohl große als auch kleine Modelle mit der DSL beschreiben. Außerdem wurden Generatoren entwickelt, mit denen sich Webservices erzeugen lassen.
Im Einzelnen hat der Workstream folgende Aufgaben bewältigt.
-Erarbeitung eines repräsentativen Metamodells zur Beschreibung von Services (z.B. Geschäftsobjekt, Service, Operation, Nachricht, Fragment, Attribute, Datentyp etc. ) als Grundlage für DSL;
-Syntax Definition einer textuellen domainspezifischen Sprache zur Servicemodellierung auf der Basis des Metamodells;
-Erarbeitung eines prototypischen Entwicklungswerkzeuges zur Servicemodellierung basierend auf der textuellen DSL;
-Erarbeitung von Prototypen der Generatoren zur Erzeugung der Artefakte einer technischen Servicespezifikation (WSDL, XSD, Policy-Dokumente, etc.);
-Bewertung des DSL Einsatzes im SOA Umfeld.
Das SOA Innovation Lab prüft zurzeit, ob es die entwickelte DSL und den Prototyp des Editors in ein Open Source Projekt einbringt, um sein Verfahren einer standardisierten Service-Modellierung über die Mitgliedsunternehmen hinaus auch anderen Entwicklern und Unternehmen zur Verfügung zu stellen. „Viele Unternehmen, auch unsere Mitglieder profitieren sehr stark von den Open Source-Projekten, deshalb stellt unsere DSL eine gute Möglichkeit dar, etwas zurückzugeben“, kommentiert Karsten Schweichhart, Mitglied des Vorstandes SOA Innovation Lab, den angedachten Schritt.
Über das SOA Innovation Lab:
Das SOA Innovation Lab e. V. bietet Unternehmen ein exklusives Praxisforum, in dem anwendungsbezogenes Wissen zu SOA und Enterprise Architecture Management auf Augenhöhe ausgetauscht werden kann. Im Sinne einer „Knowledge Community“ stehen dabei die Interessen und Fragen der Unternehmen im Vordergrund. Unabhängiges Wissen, Erfahrungen aus konkreten Projekten und erprobte Vorgehensweisen werden aus erster Hand zugänglich gemacht. Von Dr. Johannes Helbig gegründet, zählt das SOA Lab heute folgende Unternehmen zu seinen Mitgliedern: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Bundesministerium des Inneren, Commerzbank, Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Fiducia, ITERGO, PostFinance, Wacker Chemie,Volkswagen und Zurich.
Das SOA Innovation Lab ist offen für die Beteiligung weiterer Anwenderunternehmen. Weitere Informationen unter www.soa-lab.de
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